Warum Schattenarbeit?

Schattenarbeit entspringt der analytischen Psychotherapie nach C. G. Jung. Sie beschäftigt sich mit den negativen Anteilen unseres Daseins. Der persönliche Schatten ist durch unsere eigene Geschichte gereift, indem was wir gefühlt, gedacht und erlebt haben. Dieser macht sich bemerkbar wenn wir z.B. wütend, eifersüchtig oder neidisch sind. Der kollektive Schatten umschreibt einen Pool an Vorstellungs-, und Verhaltensmustern, basierend auf den, im Unterbewussten existierenden, Archetypen, die für uns alle (ein Volk, eine Kultur, eine Familie ect.) zugänglich und jederzeit abrufbar sind. 


Die 12 Archetypen:

Ordnung:

Der Betreuer (Fürsorge)

Der Herrscher (Kontrolle)

Der Schöpfer (Innovation)

Erfüllung:

Der Unschuldige (Sicherheit)

Der Weise (Wissen)

Der Entdecker (Freiheit)

Veränderung:

Der Held (Herrschaft)

Der Zauberer (Macht)

Der Rebell (Befreiung)

Verbindung:

Der Liebende (Nähe)

Der Narr (Freude)

Der Jedermann (Zugehörigkeit)


Warum beschäftigen wir uns so ungern mit unseren Schattenanteilen? 

Nun, es erfordert eine gehörige Portion Mut und Motivation!

Den Mut, sich dem zu stellen was Jahre, ja sogar meist Jahrzehnte lang verdrängt und überspielt wurde. Den Mut, dem ins Auge zu sehen was uns als Person wirklich ausmacht. Die Motivation dran zu bleiben, die Arbeit an unseren Schattenthemen offen und konstruktiv anzugehen. Schattenarbeit erfordert den unbedingten Willen ernsthaft an sich arbeiten zu wollen. Es ist nicht damit getan, ab heute, einfach positiv zu denken oder uns täglich 5 Affirmationen einzutrichtern. So einfach funktioniert das Leben leider nicht.

Der springende Punkt ist: Alles was uns ärgert (triggert) kommt aus unserem Innern! Nicht vom Außen. Aber - um uns erst einmal besser zu fühlen, zeigen wir mit dem Finger auf andere. Denn wir brauchen ja einen Sündenbock. Und genau solche Reaktionen gilt es aufzubrechen. Wir beschäftigen uns zum Thema Konfliktlösung zu 98% mit der Außenwelt. Warum? Weil es einfacher ist dort nach dem Schuldigen zu suchen als bei uns selbst anzuklopfen. 

Die Hirnforschung zeigt uns auf, dass unser Gehirn stets bemüht ist, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Anders gesagt, es strebt an, möglichst wenig Energie zu verbrauchen = Energiesparmodus so zu sagen. Ist es da verwunderlich, dass immer und immer wieder eine leichte (aber leider nur temporär erfolgreiche) Lösung gefunden wird? 


Worum geht es im Coaching grob?

  1. Aufspüren von Schattenthemen
  2. Annehmen
  3. Auseinandersetzung und Integration
  4. Verhaltensänderung durch Reflektion

Haben wir es erst einmal geschafft einen Schatten umzukehren, stellen wir fest, das sich plötzlich auch das Umfeld ändert. Wie kann das sein? Frei nach dem Motto:


"Wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es heraus."


Wenn wir mit uns im Reinen sind, sind wir imstande in Ruhe und Überlegtheit zu handeln, nicht in Wut und Ärger. Und genau das wird uns dann gespiegelt im Außen. 

Nun ist es aber nicht so, dass wenn unsere Schatten ein Mal bearbeitet sind, das es dann in Stein gemeißelt so bleibt. Schattenarbeit ist lebenslanges Lernen und sondieren, hineinhorchen - was bewegt mich, was tut mir nicht gut? 





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